Sonderausstellungen

Durch Sonderausstellungen werden bestimmte Forschungsbereiche der Klassischen Archäologie und in den eigenen Beständen nicht vertretene Gattungen einem breiteren Publikum vorgestellt.

 

 

Vergangene Sonderausstellungen

Screaming / Dreaming – Dialoge und Emotionen in der Antikensammlung

Ausstellung in der Antikensammlung • Kunsthalle zu Kiel 

30. Juni 2023 bis 24. September 2023

Ausstellungseröffnung am 29.06.2023, um 19.00 Uhr

Die neue Ausstellung der Künstlerin Catrin Huber reinszeniert die Antikensammlung als einen Raum, in dem neue und alte Geschichten miteinander verwoben werden. Dabei kollidieren zeitgenössische Kunstwerke, antike Statuen, Frauen aus der griechischen Tragödie und die Architektur der Antikensammlung. Huber nutzt Kurzfilme, Wandmalereien und storytelling, um die Dauerausstellung aufzubrechen und neu zu strukturieren, um so neue Konstellationen zu schaffen.

Die Stimmen von Frauen aus der griechischen Tragödie führen die Besucher:innen durch die Sammlung: Die griechischen und römischen Mythen und ihre zahlreichen Nacherzählungen und Umdeutungen im Laufe der Jahrhunderte haben uns komplexe, vielschichtige Frauenfiguren hinterlassen, die allerdings häufig hinter den prominenteren, sichtbaren Helden und Göttern versteckt sind. In der griechischen Tragödie, besonders bei Euripides, bekommen einige dieser Frauen eine Stimme. Sie befinden sich dort oft in extremen, herausfordernden Situationen, in denen sie mit intensiven, rohen Emotionen und traumatischen Erfahrungen konfrontiert sind. In ihren Dialogen und Reden artikulieren und begründen sie ihre Situationen und Positionen, drücken Gefühle aus und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Über die Jahrhunderte hinweg sprechen diese komplexen Frauenfiguren zu uns, ihre Wut und ihre Trauer immer noch spürbar, mit roher Emotion.

Diese griechischen Frauen - ihre Stimmen - werden von Statuen der Götter und Göttinnen begleitet, die sich in ihre Lebensumstände einmischten und sie manipulierten. Dialoge beleuchten Beziehungen und verweisen auf aufgeladen Situationen. Aus dem Kontext gerissen, wirken sie heute sogar noch stärker. Hubers Kurzfilme und Wandbilder, die speziell für diese Ausstellung entwickelt wurden, stehen im Dialog mit den Statuen, Texten und der Architektur der Antikensammlung. Verschiedene Formen der Darstellung und des Geschichtenerzählens prallen aufeinander, widersprechen sich und beleuchten sich gegenseitig. Die Filme stellen eine Verbindung zu zeitgenössischen Frauen her und erforschen ihre intensiven Emotionen, ihre Handlungsfähigkeit und die Beziehung dieser Emotionen zu Räumen des Innen und des Außen. Farbenprächtige Wandmalereien bilden den Rahmen für die sich entfaltenden Geschichten und choreografieren den Rundgang durch die Antikensammlung. Wer erzählt die Geschichten und für wen? <s></s>

Leitet Herunterladen der Datei einHier finden Sie den Flyer zur Ausstellung!

Catrin Huber ist eine Künstlerin, deren Werke oft im Dialog mit bestimmten Orten stehen und deren Kontext und Geschichte sowie deren architektonische Merkmale und Eigenheiten erforschen. Mit Expanded Interiors entwickelte Huber ortsbezogene Malerei-Installationen für römische Häuser in den Weltkulturerbestätten Pompeji und Herculaneum (2018–2019), die in engem Dialog mit deren komplexen römischen Wanddekorationen und Artefakten stehen (www.expandedinteriors.co.uk). Huber arbeitet medienübergreifend und interessiert sich dafür, wie Malerei Orte definieren oder destabilisieren kann, wie sie Beziehungen zwischen tatsächlichen und fiktiven Räumen herstellt, Geschichten erzählt und dabei unerwartete Verbindungen zwischen Materialität und Repräsentation hervorruft. Wie aktivieren Wandmalereien und künstlerische Interventionen Räume und ihre Bewohner/Besucher? research.ncl.ac.uk/expandedinteriorsrestaged/  

 

 

ALTE FELSEN - NICHTS NEUES

Ausstellung in der Antikensammlung • Kunsthalle zu Kiel 

05. Mai 2023 bis 04. Juni 2023

Ausstellungseröffnung am 04.05.2023, um 19.00 Uhr

In der Zusammenarbeit mit der Antikensammlung in der Kunsthalle zu Kiel zeigen die Studierenden aus der Fachklasse Freie Kunst und Keramik der Muthesius Kunsthochschule Kiel ihre künstlerischen Arbeiten. Die Künstler*innen dieser Ausstellung sind alle Teilnehmer einer Forschungsreise nach Rom, die sie auf einzigartige Weise inspiriert hat. Die Fülle an Geschichte, Gebäuden und Kunstwerken dieser antiken Stadt hat jeden von ihnen auf eigene Weise fasziniert und beeinflusst. In ihren individuellen Werken setzen sie sich mit den Eindrücken und Erfahrungen dieser Reise auseinander und bringen ihre persönliche Perspektive in ihre künstlerischen Arbeiten ein. Die Arbeiten zeigen eine starke Verbindung zur Ästhetik und Materialität Roms. Einige Künstler*innen reflektieren ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse in der Stadt, während andere sich mit den historischen Orten und Bauwerken auseinandersetzen, diese hinterfragen und neu interpretieren. Themen wie Raum, Vergänglichkeit, Ewigkeit, Instabilität und Unbeständigkeit finden sich in den unterschiedlichen Werken wieder.

Regine Bruhn widmet sich etruskischen Funden und erforscht die sich ständig verändernden Formen von Raum und Zeit. Annette Herbers setzt sich mit der historischen Bedeutung antiker Baukörper, insbesondere der Säulen, auseinander. Santiago Insignares integriert in seinen Arbeiten Erfahrungen des Belebens und Verlassens von Räumen und Orten. Nadine Kles fängt in ihren Werken die Ästhetik und Monumentalität Roms ein, stellt jedoch auch Instabilität und Unbeständigkeit dagegen. Yigyeom Suh stellt die Frage nach dem Raum der Orte und der Vergänglichkeit in ihren Werken in den Vordergrund.

ALTE FELSEN - NICHTS NEUES steht als offene Frage an den Betrachter. Gibt es in der Antikensammlung noch etwas Neues zu entdecken? Komm und finde es heraus.

 

 

Zwischen Dionysos und Christus

Bild und Tafelgeschirr im römischen Nordafrika

Ausstellung in der Antikensammlung • Kunsthalle zu Kiel 

04. Dezember 2022 bis 05. März 2023

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAusstellungseröffnung am 03.12.2022, um 19.00 Uhr

Im Zentrum der Ausstellung steht das Phänomen Bildlichkeit, d.h. die Frage nach dem Aufkommen, dem Wandel und dem Erlöschen von figürlichen Darstellungen sowie nicht zuletzt dem Verhältnis von Bild und Ornament. Die Grundbedingungen von Bildlichkeit (Bildträger/Form, Auftraggeber, Zielgruppen, Kontexte, Verbreitung, Rezeption, Bildsprache) und die soziohistorischen Gründe für den Einsatz von Bildern versucht die Ausstellung anhand der Keramikproduktion der Africa Proconsularis zu diskutieren und zu visualisieren. Die Erzeugnisse dieser Region, besonders feines Tafelgeschirr und Bildlampen, bieten sich hierfür in vielerlei Hinsicht an. Auf der einen Seite liegen die dafür verantwortlichen Werkstätten mit Nord- und Zentraltunesien in einem einheitlichen geographischen Raum, auf der anderen Seite produzierten diese über einen langen Zeitraum hinweg vom 1. bis in das 7. Jh. n. Chr. Die Entwicklung der Bildproduktion und -erzählung lässt sich so mit der historischen Entwicklung der Provinz, von der Kaiserzeit, über die vandalische Herrschaft bis hin zur byzantinischen recuperatio kontrastieren. Eine weitere Besonderheit stellt die Wirkmacht der tunesischen Produktionszentren dar. Deren Produkte wurde vom 2.  bis ins 7. Jh. in alle Bereiche des Mittelmeeres verhandelt und beeinflussten dort wieder die lokalen Produktionen. Nicht zuletzt zeichnen sich viele der nordafrikanischen Produkte durch ihre hohe Qualität, die besondere Formensprache und ihren komplexen Bilddekor aus, der in der Spätantike zudem eine Brücke zwischen Heidentum und Christentum schlägt.

 

 

Bildwanderungen - Bildtransporte

Die augusteische Bilderwelt jenseits der Alpen

Ausstellung in der Antikensammlung • Kunsthalle zu Kiel

16. Oktober 2021 bis 16. Januar 2022

Wozu ein Leben mit Bildern? Diese Frage thematisiert die Ausstellung am Beispiel des Aufeinandertreffens der Bildkultur der Römer mit der weitgehend bildlosen Kultur der Bewohner in den Räumen nördlich der Alpen. Diese Gebiete waren vor mehr als 2000 Jahren unter Kaiser Augustus (31 v. Chr. – 14. n. Chr.) Teil des römischen Reiches geworden. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Vielfalt an importierten und vor Ort hergestellten Bildern, welche besonders mit jenen Menschen verbunden waren, die aus dem Mittelmeerraum als Soldaten, Händler oder Handwerker in den Norden kamen.
Leihgaben aus Augsburg, Haltern, Kempten, Mainz, Münster, Tübingen, Wiesbaden und Xanten sowie Lyon, Nijmegen und Kopenhagen erlauben einen umfassenden Blick auf die Rolle von Bildern in den neu eroberten Gebieten.

Einen ersten Flyer finden Sie Leitet Herunterladen der Datei einhier.

Ein Katalog zur Ausstellung erscheint bei Öffnet externen Link in neuem FensterSchnell und Steiner. Die Ausstellung wird zudem begleitet durch ein pädagogisches Programm für Schulklassen.

 

 

Antike im Druck - zwischen Imagination und Empirie

Ausstellung in der Antikensammlung • Kunsthalle zu Kiel

06. April 2019 bis 07. Juli 2019

Eröffnung am 05. April 2019 um 19 Uhr

Zahlreiche frühneuzeitliche Künstler aus ganz Europa reisten nach Rom, um die Antiken zu studieren und sie zeichnerisch zu erfassen. Sie hoben besonders die Monumentalität der Bauwerke und Skulpturen hervor, die sie mittels variierender Perspektiven immer wieder neu inszenierten. In den teils dokumentarischen, teils auratisierenden Wiedergaben römischer Ruinen und antiker Fragmente manifestiert sich das ästhetische Bestreben, die Ewige Stadt als humanistischen Sehnsuchtsort in der Gegenwart des zeitgenössischen Betrachters zu verorten. Nicht zuletzt aufgrund der erstrebten bildlichen Suggestionskraft oszillieren die ausgestellten Werke programmatisch zwischen Imagination und Empirie.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Roms Antiken in der Druckgraphik des 16. bis 18. Jahrhunderts aus der Graphischen Sammlung der Kunsthalle zu Kiel und aus den Sammlungen der Eberhard Karls Universität Tübingen. Die Exponate werden durch wichtige Leihgaben der Universitäten Göttingen und Würzburg sowie der Museumslandschaft Hessen Kassel ergänzt. Eingebunden in die Ausstellung vermitteln Gipsabgüsse und Korkmodelle die Dreidimensionalität der antiken Vorlagen. Die Ausstellung ist ursprünglich aus einem kooperativen Projekt des Institutes für Klassische Archäologie, des Kunsthistorischen Institutes sowie der Graphischen Sammlung der Eberhard Karls Universität Tübingen hervorgegangen und wird nun in modifizierter und erweiterter Form in Kiel gezeigt.

Ziel der Ausstellung ist es, in einer interdisziplinären Perspektive die unterschiedlichen Aneignungsprozesse sowie komplexen Transformationen antiker Skulptur und Architektur im Medium der Druckgraphik zum Vorschein zu bringen. Im Fokus steht die ästhetische Eigenleistung der Werke und nicht ihre Funktion als visuelle Quelle für die Erforschung der Antike.

Eine Ausstellung in Kooperation mit der Grafischen Sammlung der Kunsthalle zu Kiel, dem Institut für Klassische Archäologie, dem Kunsthistorischen Institut sowie der Graphischen Sammlung der Eberhard Karls Universität Tübingen, gefördert von den Freunden der Antike Kiel e.V.

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Eintritt frei

Di – So 10 – 18 Uhr
Mi 10 – 20 Uhr

Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel